Zur Kapitelübersicht
 
Kapitel zurück
Kapitel vor
 
Markus 8
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [28] [29] [30] [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] [38]
 
Viertausend werden satt
1 In diesen Tagen war wieder einmal eine große Menschenmenge versammelt. Schließlich hatten die Leute nichts mehr zu essen. Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte:
2 »Die Leute tun mir leid, sie sind schon drei Tage hier und haben nichts mehr zu essen.
3 Ich kann sie doch nicht hungrig fortschicken. Viele würden den weiten Weg nach Hause nicht schaffen.«
4 »Aber woher sollen wir hier in dieser Einöde genügend Brot bekommen, damit sie alle satt werden?« fragten die Jünger ratlos.
5 »Wie viele Brote habt ihr denn?« wollte Jesus wissen. Sie antworteten: »Sieben!«
 
6 Jetzt forderte Jesus die Leute auf, sich hinzusetzen. Er nahm die sieben Brote, dankte Gott dafür, teilte sie, und die Jünger gaben jedem etwas.
7 Sie hatten auch noch einige kleine Fische bei sich. Wieder dankte Jesus Gott dafür und ließ dann die Fische verteilen.
8 Nachdem sie alle satt waren, wurden die Reste eingesammelt: sieben Körbe voll.
9 Etwa viertausend Menschen hatten sich sattgegessen. Danach gingen sie alle in ihre Heimatorte zurück.
 
10 Jesus selbst stieg mit seinen Jüngern in ein Boot und kam in die Gegend von Dalmanutha.
 
11 Hier wollten einige Pharisäer mit Jesus diskutieren und ihm gleichzeitig eine Falle stellen. Sie verlangten nämlich von ihm ein eindeutiges Zeichen. Damit sollte er seinen göttlichen Auftrag beweisen.
12 Zornig entgegnete er ihnen: »Wie viele Beweise wollt ihr denn noch haben? Eins steht fest: Leute wie ihr werden von Gott kein Zeichen zu sehen bekommen.«
13 So ließ er sie stehen, stieg wieder in das Boot und fuhr ans andere Seeufer.
 
Auch die Jünger verstehen Jesus nicht
14 Seine Jünger hatten vergessen, Brot mitzunehmen, so daß für alle nur ein Brot da war.
15 Während sie über den See fuhren, warnte Jesus seine Jünger: »Hütet euch vor dem Sauerteig des Herodes und der Pharisäer!«
 
16 Sie überlegten, was er wohl damit meinte: »Das sagt er bestimmt, weil wir das Brot vergessen haben.«
 
17 Jesus merkte, worüber sie sprachen, und fragte traurig: »Weshalb macht ihr euch gleich Sorgen, wenn ihr einmal nicht genug zu essen habt? Werdet ihr denn nie verstehen, was ich meine? Könnt ihr gar nichts begreifen? Ist euer Herz denn noch immer so hart und unempfänglich?
18 Ihr habt doch Augen. Warum seht ihr nicht? Und ihr habt Ohren. Warum hört ihr nicht?
 
19 Habt ihr vergessen, daß ich fünftausend Menschen mit fünf Broten gesättigt habe? Wieviel Körbe habt ihr mit Resten gefüllt?« Sie antworteten: »Zwölf!«
 
20 »Oder denkt an die sieben Brote, die ich an viertausend Menschen verteilt habe! Wieviel blieb damals übrig?« Sie antworteten: »Sieben Körbe voll!«
21 »Und da habt ihr immer noch nichts begriffen?« fragte sie Jesus.
 
Ein Blinder kann wieder sehen
22 In Bethsaida brachten die Leute einen Blinden zu Jesus. Sie baten ihn, den Mann zu heilen.
23 Jesus nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn zum Dorf hinaus. Dann strich er etwas Speichel auf seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte: »Kannst du etwas sehen?«
 
24 Der Mann blickte auf. »Ja«, sagte er, »ich sehe Menschen herumlaufen. Aber ich kann sie nicht klar erkennen. Es könnten genausogut Bäume sein.«
 
25 Da legte Jesus ihm noch einmal die Hände auf die Augen. Jetzt sah der Mann deutlich; alles konnte er genau erkennen. Er war geheilt.
26 Aber Jesus befahl ihm: »Geh nicht erst in das Dorf zurück, sondern gehe gleich nach Hause!«
 
Wer ist Jesus?
27 Jesus und seine Jünger kamen nun in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Auf dem Weg dorthin fragte er seine Jünger: »Für wen halten mich die Leute eigentlich? Was sagen sie von mir?«
28 »Einige meinen, du bist Johannes der Täufer. Andere halten dich für Elia oder für einen der Propheten«, antworteten die Jünger.
29 »Und für wen haltet ihr mich?« Da rief Petrus: »Du bist Christus, der verheißene Retter!«
30 Aber Jesus verbot ihnen, das irgendeinem Menschen weiterzusagen.
 
Jesus spricht zum ersten Mal von seinem Tod
31 An diesem Tag sprach Jesus zum ersten Mal von seinem Tod: »Der Menschensohn muß viel leiden. Die Führer des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten werden ihn verurteilen und töten. Aber nach drei Tagen wird er von den Toten auferstehen.«
32 So offen sprach Jesus mit seinen Jüngern. Da nahm ihn Petrus beiseite, um ihn von diesen Gedanken abzubringen.
33 »Weg mit dir, Satan!« erwiderte Jesus, so daß alle Jünger es hören konnten. »So wie du denken alle Menschen, die Gottes Gedanken nicht begreifen.«
 
Alles hingeben, um alles zu gewinnen
34 »Hört her!« rief Jesus seinen Jüngern und den Menschen zu, die bei ihm waren. »Wer mir nachfolgen will, der darf nicht mehr an sich selbst denken, sondern muß sein Kreuz willig auf sich nehmen und mir nachfolgen.
35 Wer sein Leben um jeden Preis erhalten will, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.
 
36 Denn was gewinnt ein Mensch, selbst wenn ihm die ganze Welt zufällt, er aber das ewige Leben dabei verliert?
37 Gibt es denn etwas, mit dem man sich das ewige Leben erkaufen kann?
38 Wer sich hier vor den gottlosen Menschen schämt, sich zu mir und meiner Botschaft zu bekennen, den wird auch der Menschensohn nicht kennen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters wiederkommen wird.«
 
Kapitel vor 
 
Bibelübersetzung 'Das lebendige Buch' (Hoffnung für alle)
weitere Informationen