Zur Kapitelübersicht
 
Kapitel zurück
Kapitel vor
 
Lukas 24
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [28] [29] [30] [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] [38] [39] [40] [41] [42] [43] [44] [45] [46] [47] [48] [49] [50] [51] [52] [53]
 
Das Grab ist leer: Jesus lebt
1 Ganz früh am Sonntagmorgen gingen die Frauen mit den Salben, die sie zubereitet hatten, zum Grab.
2 Der Stein, mit dem man es verschlossen hatte, war zur Seite gerollt.
3 Zögernd betraten sie die Grabhöhle. Sie war leer.
4 Verwirrt überlegten sie, was sie jetzt tun sollten. Da traten zwei Männer in glänzend weißen Kleidern zu ihnen.
5 Die Frauen erschraken und wagten nicht, die beiden anzusehen. »Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten?« wurden sie von den Männern gefragt.
6 »Er ist nicht hier; er ist auferstanden! Habt ihr vergessen, was er euch in Galiläa gesagt hat:
7 'Der Menschensohn muß den Gottlosen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.'«
 
8 Da erinnerten sich die Frauen an diese Worte Jesu.
9 So schnell sie konnten, liefen sie in die Stadt zurück, um den elf Jüngern und den anderen Freunden Jesu zu berichten, was sie erlebt hatten.
10 Zu den Frauen gehörten Maria aus Magdala, Johanna und Maria, die Mutter von Jakobus.
11 Aber den Jüngern erschien das alles so unwahrscheinlich, daß sie den Frauen nicht glaubten.
 
12 Nur Petrus sprang auf und lief zum Grab. Als er hineinschaute, fand er außer den Leinentüchern nichts. Nachdenklich ging er in die Stadt zurück.
 
Der Auferstandene begegnet seinen Jüngern
13 Am selben Tag wanderten zwei Jünger nach Emmaus, einem Dorf, das ungefähr zehn Kilometer von Jerusalem entfernt liegt.
14 Unterwegs redeten sie über nichts anderes als über die Ereignisse der letzten Tage.
15 Während sie miteinander sprachen, gesellte sich Jesus zu ihnen.
16 Aber - wie mit Blindheit geschlagen - konnten sie ihn nicht erkennen.
 
17 »Worüber unterhaltet ihr euch?« fragte sie Jesus. Die Jünger blieben traurig stehen,
18 und verwundert bemerkte Kleopas, einer von den beiden: »Ich glaube, du bist der einzige in Jerusalem, der nichts von den Ereignissen der letzten Tage gehört hat.«
19 »Was ist denn geschehen?« wollte Jesus wissen. »Du hast nichts von Jesus gehört, dem Mann aus Nazareth?« antworteten die Jünger. »Er war ein Prophet, den Gott geschickt hat. Jeder im Volk konnte das an seinen Worten und Taten erkennen.
20 Aber unsere Hohenpriester und die Männer vom Hohen Rat haben ihn an die Römer ausgeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt und dann ans Kreuz geschlagen.
21 Dabei hatten wir gehofft, daß er der von Gott verheißene Retter ist, der Israel befreien sollte. Das war vor drei Tagen.
22 Heute morgen wurden wir sehr beunruhigt durch einige Frauen, die zu uns gehören. Schon vor Sonnenaufgang waren sie zum Grab gegangen;
23 aber sein Leichnam war nicht mehr da. Ihnen seien Engel erschienen, die sollen gesagt haben: 'Jesus lebt!'
24 Einige von uns sind gleich zum Grab gelaufen. Es war tatsächlich leer, wie die Frauen berichtet hatten. Aber Jesus haben sie nicht gesehen.«
 
25 Darauf sagte Jesus zu ihnen: »Wie unverständig seid ihr doch! Warum begreift und glaubt ihr nicht, was die Propheten vorhergesagt haben?
26 Mußte Christus nicht all dies erleiden, bevor Gott ihn zum Herrn über alles einsetzt?«
27 Dann erklärte ihnen Jesus, was in der Heiligen Schrift über ihn gesagt wird - von den Büchern Mose angefangen bis zu den Propheten.
 
28 Inzwischen waren sie kurz vor Emmaus. Es sah aus, als wollte Jesus weitergehen.
29 Deshalb drängten ihn die Jünger: »Bleibe doch über Nacht bei uns! Es wird ja schon dunkel.« So ging er mit ihnen ins Haus.
30 Als sie sich zum Essen gesetzt hatten, nahm Jesus das Brot, dankte dafür, teilte es in Stücke und gab es ihnen.
31 Da plötzlich erkannten sie ihn. Doch er verschwand vor ihren Augen.
 
32 Jetzt fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen: »Haben wir nicht im Innersten gespürt, daß es Jesus ist, als er unterwegs mit uns sprach und uns die Verheißungen der Heiligen Schrift erklärte?«
 
33 Ohne Zeit zu verlieren, liefen sie sofort nach Jerusalem zurück. Dort waren die elf Jünger und andere Freunde Jesu zusammen.
34 Von ihnen wurden sie mit den Worten begrüßt: »Der Herr ist auferstanden! Er ist tatsächlich auferstanden! Petrus hat ihn gesehen!«
35 Nun erzählten die beiden, was auf dem Weg nach Emmaus geschehen war und daß sie ihren Herrn daran erkannt hatten, wie er das Brot austeilte.
 
Jesus erklärt seine Auferstehung
36 Noch während sie berichteten, stand Jesus plötzlich mitten im Kreis der Jünger. »Friede sei mit euch!« begrüßte er sie.
37 Die Jünger erschraken furchtbar. Sie dachten, ein Geist stünde vor ihnen.
 
38 »Warum habt ihr Angst?« fragte Jesus. »Wieso zweifelt ihr daran, daß ich es bin?
39 Seht doch die Wunden an meinen Händen und Füßen! Ich bin es wirklich. Hier, faßt mich an und überzeugt euch, daß ich kein Geist bin. Geister sind doch nicht aus Fleisch und Blut.«
40 Und er zeigte ihnen seine Hände und Füße.
41 Aber vor lauter Freude konnten sie es noch immer nicht fassen, daß Jesus vor ihnen stand. Endlich fragte er sie: »Habt ihr etwas zu essen hier?«
42 Sie brachten ihm ein Stück gebratenen Fisch,
43 den er vor ihren Augen aß.
 
44 »Erinnert euch daran«, sagte er seinen Jüngern, »daß ich euch oft gesagt habe: 'Alles, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht, muß sich erfüllen.'«
45 Dann erklärte er ihnen, wie sie die Prophetenworte verstehen könnten.
46 »Dort heißt es doch: Der Messias muß leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen.
47 Alle Völker sollen hören: Es gibt Vergebung der Sünden für jeden, der zu Gott umkehrt. Das soll zuerst in Jerusalem verkündet werden.
48 Ihr selbst habt miterlebt, daß Gottes Verheißungen in Erfüllung gegangen sind. Ihr seid meine Zeugen.
49 Ich werde euch Gottes Heiligen Geist geben. Bleibt hier in Jerusalem, bis ihr mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgerüstet werdet!«
 
Jesus kehrt zu seinem Vater zurück
50 Jesus führte seine Jünger von Jerusalem nach Bethanien. Er segnete sie mit erhobenen Händen und nahm Abschied von ihnen.
51 Und während Gott ihn in den Himmel zu sich nahm, fielen die Jünger vor ihm nieder und beteten ihn an.
52 Danach kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück.
53 Immer wieder gingen sie in den Tempel, lobten und dankten Gott.
 
Kapitel vor 
 
Bibelübersetzung 'Das lebendige Buch' (Hoffnung für alle)
weitere Informationen